1. Platz Medizinsonderpreis: Antimikrobielle, gewebsregenerierende Laminate für die regenerative Medizin

Ulrike Ritz, Katja Schmitz, Daniela Nickel, Hansgeorg Haupt, Joy Braun & Stefanie Eckes

Großflächige Wunden und offene Frakturen, wie sie häufig nach schweren Unfällen auftreten, stellen Chirurgen auch heute noch vor große Probleme, da die Entstehung von Infektionen verhindert und gleichzeitig sowohl die Gefäßneubildung als auch die Geweberegeneration beschleunigt werden müssen. Unsere wie ein Laminat aufgebaute Wundauflage auf Kollagenbasis geht auf die patientenindividuellen Bedürfnisse nach einem Unfall ein. Der mehrschichtige Schichtverbund enthält in den äußeren Schichten eine anti-mikrobiell wirkende Substanz, z.B. ein Antibiotikum, um mögliche Infektionen zu verhindern und in den inneren Schichten biologisch aktive Proteine, die die Gefäßneubildung und/oder die Geweberegeneration, z.B. die Knochenneubildung, fördern. Die Schichten liegen dem Chirurgen einzeln vor und können je nach Art und Schwere der Verletzung direkt im Operationssaal zusammen gesetzt, vernetzt und dem Patienten verabreicht werden. Laminate zur Wundbehandlung werden heute schon eingesetzt, jedoch nicht mit einer Freisetzung individuell zusammenstellbarer Substanzen im Rahmen der regenerativen Medizin. Unser Schichtverbund ermöglicht die bedarfsgerechte Wirkstofffreisetzung nach Trauma und unsere Idee auch die Entwicklung eines simplen Verfahrens zur Herstellung des Verbundes direkt im OP. Zusammen mit der TU Darmstadt wurde begonnen, die einzelnen Schichten herzustellen, Freisetzungsprofile zu erstellen sowie das optimale Verfahren zur Vernetzung der Schichten zu definieren.

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2019
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