ERFOLGSSTORY 2023: JOBS FOR MOMS® – DAS JOBS FOR MOMS TEAM IM INTERVIEW

Wie seid Ihr auf Eure Idee gekommen? Was waren Eure Beweggründe?

JOBS FOR MOMS® ist der Name des Schmerzes, der der Idee der Service- & Jobplattform voran ging. Die Gründerinnen, Hanna Jones und Anke Hollatz, vereint einiges. Vor allem aber, dass Sie Mütter und Ethnologinnen mit Zielgruppen-Expertise sind. Anke berät seit über 25 Jahren Frauen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Analyse von über 15.000 geführten Beratungsgesprächen zeigt klar, dass eine glückliche Verbindung von Familie und Beruf selten gelingt. Der Fundus an Bedarfsanalysen zeigt aber auch, dass dies nicht auf individuelle Problematiken, sondern auf gesellschaftliche und strukturelle Ungerechtigkeiten und Hürden zurückzuführen ist. Hanna Jones hatte aus eigener Erfahrung heraus daher in ihrer dritten Elternzeit die Idee, Mütter als Fachkräfte und Unternehmen zueinander zu führen und somit auf beiden Seiten Potenziale zu heben. Die Idee: Zu viele Mütter arbeiten aufgrund struktureller System-Kaskaden unterhalb ihrer Kompetenzniveaus. Und das, obwohl unsere Wirtschaft unter branchenübergreifendem Fachkräftemangel leidet. Eine Ironie, die es aufzudecken, anzugehen und zu beheben gilt. Mit einem ersten Konzept ging sie zu Anke in die Beratung von Familie & Beruf e.V., an deren Ende der Beginn der Tandem-Gründerinnen-Reise feststand.

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Hattet Ihr (externe) Hilfe bei der Umsetzung Eurer Idee?

Wir haben frühzeitig angefangen, Menschen als Multiplikator:innen und Unterstützer:innen für unsere Idee zu begeistern bzw. diese im Austausch weiterzuentwickeln. Unser bereits bestehendes Netzwerk hat uns sehr geholfen, Türen zu öffnen. Wir haben zudem Coaching- und Beratungsangebote in Anspruch genommen und tun dies weiterhin. Es gibt wunderbare Expert:innen, die Gründer:innen begleiten und unterstützen. Zudem haben uns ziemlich schnell auch tolle Menschen pro bono unterstützt, die die Idee mit voranbringen wollten und unsere Vision teilen. So entstand ein großartiges Team an Fachkräften.

Wie seid Ihr auf den Ideenwettbewerb aufmerksam geworden?

Durch Aushänge, social media und auch persönliche Empfehlung, am Wettbewerb teilzunehmen.

Habt Ihr im Zuge des Ideenwettbewerbs ein Netzwerk an Partnern / Sponsoren / Unterstützern gefunden?

Ja, das haben wir. Noch heute kommen wir mit Menschen ins Gespräch, die uns erstmals auf der Bühne bei der Preisverleihung des Ideenwettbewerbs 2022 gesehen haben. Auch haben wir dort unsere erste - auf unserer Plattform als familienbewusste Arbeitgeber:in veröffentlichte - Partner:in, Lohmann & Rauscher, kennengelernt. Darüberhinaus haben wir tolle Beratungsleistungen gewonnen, die uns ebenfalls weitergebracht haben.

Wie sahen die nächsten Schritte nach Eurem Gewinn beim Ideenwettbewerb aus?

Jede Auszeichnung unterstreicht den Sinn der eigenen Idee und hilft dabei, diese in die Welt hinaus zu tragen. Mit diesem Gefühl geht es sich leichter und zukünftige Unterstützer:innen werden auf einen aufmerksam. Der Ideenwettbewerb hat uns einen motivierenden Schub gegeben, unseren Weg weiter zu gehen. Auch wenn dieser Tiefen und Höhen bereithält. Es lohnt sich, an der eigenen Vision festzuhalten, den Fokus immer wieder auf die Situation angepasst zu richten und die nächsten Schritte zu gehen. Ist der Berg auch manchmal noch so hoch.

War die Auszeichnung ein Sprungbrett für Euch?

Jede Auszeichnung unterstreicht den Sinn der eigenen Idee und hilft dabei, diese in die Welt hinaus zu tragen. Mit diesem Gefühl geht es sich leichter und zukünftige Unterstützer:innen werden auf einen aufmerksam.

Würdet Ihr den Ideenwettbewerb weiterempfehlen?

Na klar! Rheinland-Pfalz bietet tolle Möglichkeiten für Gründer:innen, Gründungsinteressierte, Erfinder:innen und Macher:innen an. Der Ideenwettbewerb spiegelt genau dies wider. Hier muss nicht erst ein fertiger Businessplan vorliegen. Die Auszeichnung von jungen Menschen unterstreicht, dass Ideen in “Kinderschuhen” belohnt werden.

Habt Ihr noch weitere Ideen umgesetzt oder konzentriert Ihr Euch auf die eine Idee?

JOBS FOR MOMS® ist mehr als eine Idee, es ist ein Anliegen. Ein so gigantisch großes Anliegen, dass wir damit vollends ausgelastet sind. Allerdings entwickelt sich unser Projekt fortlaufend weiter, denn nichts ist beständiger als der Wandel. Und da aus der Idee eine Vision wurde, eine Vision, die nicht vor Ländergrenzen halt macht, sind wir damit noch eine gute Zeit lang beschäftigt.

Habt Ihr Euren beruflichen Werdegang auf die Idee ausgelegt? Ist die Arbeit an der Idee Euer Hauptaufgabengebiet oder arbeitet Ihr „nur“ nebenbei an der Idee?

Unser beruflicher und persönlicher Werdegang ist Ursprung und Antrieb der Idee. Als Sozialwissenschaftlerinnen (Soziologie und Ethnologie) sind wir Expertinnen des Perspektivwechsels. Daher wissen wir, was in der Gesellschaft und auf der Welt nicht gut läuft und wie es schöner, besser, einfacher sein kann. Gleichberechtigung ist der Schlüssel zum Glück. Da wollen wir hin. Und zwar gemeinsam.

Wir arbeiten seit 2020 an der Umsetzung unserer Idee. Neben unserer Familienarbeit und neben unseren Erwerbstätigkeiten. Bislang also unentgeltlich und in jeder freien Minute. Unser Antrieb: intrinsische Motivation und ja auch Optimismus. Es ist schon eine Kraftanstrengung, nebenbei und mit wenig Kapital und wenig verfügbarer Zeit zu gründen. Doch es ist machbar. Hanna wird ab Sommer die Geschäftsführung hauptamtlich übernehmen.

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Wo seht Ihr Euch und Eure Idee in 5 Jahren?

In 5 Jahren hat sich JOBS FOR MOMS® im nördlichen RLP so etabliert, dass ein merkbarer und bis dahin wissenschaftlich evaluierter Unterschied in Sachen Verbindung von Familie und Beruf zu spüren ist. Zudem gibt es weitere JOBS FOR MOMS® Regionen in RLP und auch in anderen Teilen Deutschlands. Vielleicht auch schon im europäischen Ausland. Diese Satelliten-Stellen sind immer an ein analoges, regionales Netzwerk gekoppelt und wirken in die jeweiligen Regionen, sodass analoge Strukturen gestärkt werden.

Schlusswort vom JOBS FOR MOMS® Team:

Eine offene Fehlerkultur und eine hohe Lernbereitschaft sind essentiell für Potenzialentfaltung. Wir können es nur empfehlen, auf Diversität im Team zu setzen. Unser Team besteht aus großartigen Menschen zwischen knapp 20 und fast 70 Jahren. Generationen- und kompetenzübergreifende Zusammenarbeit ist ein riesiger Fundus an Inspiration. Auf der Gründer-Reise lohnt es sich, immer mal wieder anzuhalten und zu staunen: Was habe ich erreicht? Wie weit bin ich schon gekommen? Wer hat mich dabei unterstützt? Was habe ich gelernt? An dieser Stelle sagen wir zudem DANKE! Danke für die Auszeichnung, die Bekanntmachung, Unterstützung, das Türöffnen, die Wertschätzung und die Wegbegleitung! Ein Hoch auf alle Ideengeber:innen und all diejenigen, die diese Innovationskraft in unserem Land so wunderbar unterstützen!

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